LEISTUNGEN

Künstlerische Therapeut:innen sind im Bereich der akademischen Gesundheitsberufe angesiedelt. Sie behandeln erkrankte Menschen aller Lebensalter, lindern Leiden, fördern Gesundheit, beugen Erkrankungen vor und unterstützen in der Rehabilitation.

Als therapeutische Mittel setzen sie künstlerische Medien und Prozesse ein. Diese ermöglichen vor allem den präverbalen und nonverbalen Zugang zu psychischen Funktionen und Inhalten.

Die Künstlerischen Therapien umfassen die Disziplinen Bildende Kunst, Musik und Darstellende Kunst. Künstlerische Therapeut:innen beherrschen die für ihre Fachrichtung spezifischen künstlerischen Medien und Techniken. Innerhalb der Fachrichtungen werden spezifische diagnostische Verfahren und therapeutische Methoden angewendet. Aufgrund ihrer Ausbildung verfügen Künstlerische Therapeut:innen über ein besonders ausgebildetes ästhetisches Wahrnehmungs- und Gestaltungsvermögen. Dieses ermöglicht, die Phänomene von Gesundheit, Krankheit und sozialen Bedingungen zu erkennen und im künstlerisch-therapeutischen Prozess zu nutzen. Ihre Vorgehensweise ist wissenschaftlich fundiert. Sie arbeiten eigenverantwortlich, konzipieren künstlerisch-therapeutische Programme und setzen entsprechende Interventionen ein, um die körperliche, psychische und geistige Gesundheit ihrer Patient:innen wiederherzustellen, zu erhalten oder zu fördern.

Die Künstlerischen Therapeut:innen


  • klären Patient:innen über die Behandlung auf,
  • erheben fachspezifische Befunde und stellen entsprechende Diagnosen,
  • erstellen individuelle Förderungs- und Behandlungspläne,
  • stimmen die Behandlung der Patient:innen mit dem interdisziplinären Team ab oder behandeln autonom,
  • führen Einzel- oder Gruppentherapien durch,
  • dokumentieren, reflektieren und evaluieren Therapieverläufe,
  • beraten Drittpersonen, z. B. Angehörige oder Sorgeberechtigte,
  • arbeiten in ihrem Fachgebiet in Wissenschaft und Forschung,
  • entwickeln neue künstlerisch-therapeutische Methoden und diagnostische Verfahren.



    Kunsttherapie wendet Bildende Kunst therapeutisch an. Mit zeichnerischen, malerischen, plastischen und anderen Medien werden im Rahmen der therapeutischen Beziehung Prozesse ermöglicht und sinnlich erfahrbare Werke geschaffen, die Erfahrungen, Gefühle, Gedanken und Fantasien abbilden.
    Diese Abbildungen helfen, bewusste und unbewusste Konflikte und Probleme wahrzunehmen, zu definieren und zu kommunizieren. Der künstlerische Prozess aktiviert besonders das visuelle und haptische Wahrnehmungsvermögen, die Entwicklung innerer Bilder, die motorischen Fähigkeiten und die sozial-kommunikative Kompetenz. Die Kunsttherapie fördert Empathie, Selbstbeobachtung, sowie die Beziehungsfähigkeit. Sie unterstützt sowohl die Krankheitsbewältigung als auch die Selbstregulation und stärkt die Fähigkeit zur Kommunikation mit sich und anderen. Der schöpferische Prozess, die Wahl und Handhabung der Materialien, die Werke und die Dynamik der therapeutischen Beziehung geben Hinweise zur diagnostischen Einschätzung, zur Formulierung therapeutischer Ziele und zur Gestaltung der Therapie.
    Der Entstehungsprozess und die materielle Präsenz der Werke bilden besonders wirksame Faktoren in der Behandlung, aufgrund derer Patient:innen ein Gefühl der Autonomie, der Selbstwirksamkeit und der eigenen Identität entwickeln.

    Quelle: https://bagkt.de/wp-content/uploads/2022/06/Berufsbild-Künstlerischer-Therapeut.pdf (Abrufdatum Link: 28.11.2023) *mit Änderungen in Bezug auf genderneutrale Schreibweise